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13.06.2022
Behauptungen und Beweise
Seit mehr als zwanzig Jahren werden die Kosten der Energiewende der Öffentlichkeit als Marginalie oder Beiläufigkeit durch die Politik verkauft. Einer der Verursacher dieser blanken, wie bizarren Behauptung, der damalige Minister und Grünen-Politiker Jürgen Trittin, verstieg sich in seiner Euphorie sogar darin, sie als puren Genuss schmackhaft machen zu können. Was auch immer die berühmte Eiskugel enthalten haben mag, die er sich und den Menschen dieses Landes damals vor Augen hielt.
Die epidemische Ausbreitung dieser Behauptung traf auf eine ungeschützte Öffentlichkeit, die sich mit dem Thema Energie bislang mehr oder weniger nicht auseinanderzusetzen hatte. Auch wenn sich die Verbraucher mithilfe der Medien an den kleinen Preistreibereien der Ölmultis (zusammen mit der Politik und dem Finanzamt!) an der Tankstelle gerieben haben. Die Aufnahmefähigkeit dieses neuen Erregers namens „Erneuerbare Energien“ war also entsprechend hoch. Staatlich verordnete langjährige Vergütungsfinanzspritzen für private Betreiber - große und kleine - ließen die Fieberkurve all derjenigen in die Höhe schießen, die in der so ausgerufenen Energiewende die Verheißung sahen.
Ähnlich den Umwälzungen vormaliger staatlicher Gesundheitsversorgung, war es dann wenig überraschend, dass sich die Glücksritter bei derartigen Umverteilungen staatlicher oder staatsnaher Aufgaben in „private Hände“ einfanden. Lag den ersten Gedanken noch ein glaubwürdiger Grundgedanke der Umweltschonung oder des Umweltschutzes durch eine maßvolle und schonende Form der Energiegewinnung zugrunde, so zeigte sich bereits nach kurzer Zeit der übliche und nicht selten üble ausschließlich am schnöden Gewinn orientierte wahre Hintergrund.
Hinter einer menschen-, umweltfreundlichen oder gar karitativen Maske traten mit dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) diejenigen – von Geschäftemachern bis zu Ideologen - auf den Plan, die in diesem Gesetz den Transformationshebel zu einer sozialen und wirtschaftlichen Neugestaltung des Staates und – nicht zu vergessen – ihrer persönlichen Glaubensvorstellungen und vor allem Interessen sahen.
Wie sehr sich dabei der Glauben in der Nähe der Finanzen befindet, lässt sich am Beispiel der Kirchengeschichte leicht nachvollziehen. Und so wundert es wenig, dass nicht das Faktische im Vordergrund des Handelns liegt, sondern jenes, was sich diejenigen, die am Rad dieses Teils der Geschichte mitdrehen, aus welchen Gründen auch immer, wünschen.
Im Ergebnis – und die derzeitige Politik stellt dies in einer Mischung aus Unkenntnis und Unverfrorenheit unter Beweis – wird eine häufig nicht mehr zur Kritik befähigte Öffentlichkeit zunehmend nachweislich seit mehr als zwanzig Jahren unter eigener Mithilfe und Wunschvorstellungen mit realitätsfernen, zum großen Teil wahrheitswidrigen, aberwitzigen und abstrusen Behauptungen und Versprechungen in die Irre geführt.
Waren es anfangs noch die Befürchtungen zu einer bereits unter die Räder gekommenen Umwelt, die von ernstzunehmenden, seriösen Fachleuten erklärend dargelegt wurden. Mittlerweile hat sich eine in der Sache weitgehend unbeleckte, unwissende Politik, ob bewusst oder unbewusst, vor den Karren finanziell Interessierter spannen lassen und bedient dabei willfährig deren Zielvorstellungen (und die der von ihnen ins Leben gerufenen Lobbyorganisationen und NGOs) mit hanebüchenen Forderungen und Maßnahmen.
So ist die Logik physikalischer Zusammenhänge und daraus abzuleitender technischer Machbarkeiten abhanden gekommen und in ungeheuerlichem Maße einem übergriffigen Klüngel ausgeliefert und das Irrationale mittlerweile zum Gesetz geworden. Beweise und Nachweise zur angeblichen Alternativlosigkeit staatlich verordneten Handelns müssen nicht mehr erbracht werden, von den sich ehemals als „Vierte Kraft“ wähnenden Medien werden sie nicht mehr eingefordert.
Stattdessen ist das Wunschdenken vielfach Bestandteil moralinsaurer Verbrämungen. Ideologie und blanker Opportunismus sind inzwischen zu bestimmenden Faktoren geworden, ausgelobt und verbreitet vielfach durch ein politisches Personal, das sich – märchenhaft – in verantwortlichen Positionen wiederfindet, in denen es, schlicht gesagt, aufgrund mangelnder Vorbildung und Qualifikation nichts zu suchen hat. Dabei verwundert es dann kaum noch, dass jede Gelegenheit, sei es ein Krieg oder das inzwischen zur Allzweckwaffe gewordene “Klima“, zur Durchsetzung der eigenen Interessen aufgegriffen wird.
Wieweit und wie lange sich ein kultiviertes Land mit mehr als 83 Millionen Einwohnern diesen Gesinnungs-, Interessen- und Scheuklappenluxus ohne Blick auf die Realitäten erlauben kann, wird abzuwarten sein. Dass der Blick auf Fakten bei der mehr als rasanten, eher riskanten Fahrt ins Ungewisse zwingend und dringend erforderlich ist, zeigt der nachfolgende Beitrag unseres Autors Klaus Hellmuth Richardt.
Vor dem Hintergrund von Fakten beleuchtet er die Forderung nach der Notwendigkeit einer Stromautobahn, um Windstrom von Nord nach Süd zu transportieren und stellt dabei die Frage:
„Netz- und Speicherausbau für Windstrom – Stromautobahn oder -feldweg?”
Netz- und Speicherausbau fuer Windstrom.pdf
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