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13.07.2019

Leserbrief BZ: Entgegen jeglicher ökologischer und ökonomischer Vernunft

"Zum BZ-Artikel "Windatlas zur Orientierung" vom 4. Juli schreibt Bernd Fischbeck, Sprecher der Bürgerinitiative Schwarzwald Gegenwind:
In einem Punkt hat EWS-Geschäftsführer Tusch durchaus recht, wenn er jetzt sagt, "Es ist nicht seriös, einen Standort nur auf Basis einer simulierten Kennzahl wie Windgeschwindigkeit oder Windleistungsdichte zu bewerten". Diese "seriösen" Messungen gab es bereits 2013 mit eindeutigem Ergebnis, das der damalige Geschäftspartner Joseph Pesch so feststellte: "Auf dem Zeller Blauen wird nicht noch einmal gemessen… das Ergebnis der Messung in 100 wie in 140 Metern Höhe ist ernüchternd" (24.09.13). Trotz all diesem offenkundigen Wissen, entgegen jeglicher ökologischer und ökonomischer Vernunft (gäbe es da nicht das Subventionssicherungsgesetz EEG – Erneuerbares Energien Gesetz) erneuert man bei EWS die naturzerstörerischen Planungen auf dem Höhenzug des Zeller Blauen mit einem neuen Partner. Nicht zuletzt, weil der aufgrund einer mehr als natürlichen Marktsättigung seine Windkraftwerke – egal wo – verkaufen und aufstellen lassen will. Dass es dabei weder auf sinnvolle Energiegewinnung noch auf Mensch und Natur ankommt, wird als Kollateralschaden großzügig in Kauf genommen. Der Verlust an Glaubwürdigkeit der EWS mit der Kommerzialisierung und damit Pervertierung des bitter notwendigen Umweltschutzes sowie die völlig verfahrene Lage der öffentlichen Darstellung, vor allem aber der Inhalte, ist somit nur eine einfache, verständliche Konsequenz. Dazu nur ein Beispiel von vielen, dem Aufruf zur Rettung des Hambacher Forsts, bei dem man geflissentlich über die eigene Zerstörung des Höhenzugs des Zeller Blauen hinwegsah. Statt in unmissverständlicher Aussage reale Sachverhalte anzuerkennen, schwebt man im Bewusstsein der jetzt publizierten zweihunderttausend Kunden, mutmaßlich dem Greta-Effekt in den großen Städten geschuldet, wirtschaftlich auf Wolke Sieben. Vielleicht hat genau dies den Blick auf die Realitäten vernebelt. Auf die aber sollte es ankommen, gerade für ein Unternehmen, dessen ethische Ansprüche soweit gehen, wie sie in jüngerer Zeit auch in der BZ in der Berichterstattung aus Schwand mit Äußerungen von Alexander Sladek an die Leser weitergereicht wurden (BZ-Artikel "Zweifel an Windkraft sind nicht vom Tisch" vom 2. Mai). Denn eines sind die EWS nach wie vor: Sie sind ein betriebswirtschaftliches und damit legitim dem Profit verpflichtetes Unternehmen und somit per se schon keine gemeinnützige Organisation. Daran ändern auch keine Phrasen, wie "bürgereigen". Sie, die EWS, sind ein ganz normales Unternehmen, das ein nicht ganz normales Gesetz namens EEG völlig legal mit u.a. kräftiger lobbyistischer Zuhilfenahme in Anspruch nimmt und ausnutzt für seine geschäftlichen Interessen. Was ich der EWS in vollem Umfang zugestehe und gönne (um Ihr Zitat zu meinem letzten BZ-Interview in den richtigen Zusammenhang zu stellen). Es stört hierbei die Selbsterhöhung der EWS unter der Suggestion zu einem vermeintlichen Beitrag zur Weltenrettung. Es fehlt der ehrliche Beitrag, dass mit diesem lobbyistischen Wunderwerk des EEGs weitreichende Auswirkungen einhergehen: Für alle Stromkunden – die damit den mittlerweile weltweit höchsten Strompreis bezahlen –, für die Umwelt – die damit bedingungslos geopfert werden darf und wird – nicht zuletzt nachweisbar ohne jegliche positive Auswirkungen auf das Weltklima. Und all dies lässt sich bei genauem Hinsehen auch ohne "spitze Zunge entlarven", wie es so schön in der Titelzeile zum BZ-Bericht zur letzten Jubelfeier der EWS zu lesen ist: in den Branchenberichten und -Statistiken sowie beim Bundeswirtschaftsministerium.
Bernd Fischbeck, Kleines Wiesental"
https://www.badische-zeitung.de/kleines-wiesental/leserbriefe-xbstuitqx



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