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29.04.2022

Artikel MT: Windenergie als Wiedervorlage

"Windenergie als Wiedervorlage

Plötzlich ist das Dauerbrenner-Thema Windkraft im Gemeinderat im Kleinen Wiesental wieder aktuell.

Von Gerald Nill

Kleines Wiesental-Tegernau. Bereits in der Fragestunde der jüngsten Sitzung wollte ein Bürger aus Bürchau von Bürgermeister Gerd Schönbett wissen, wie es bei den Planungen in der Sache weitergeht. Auffallend war dabei, wie sachlich und unaufgeregt das Reizthema diesmal behandelt wurde.

Konkret sprach der Bürger die Bemerkung des Bürgermeisters an, mit der er in der Zeitung zitiert worden war. Er, Schönbett, fühle sich von den Elektrizitätswerken Schönau hingehalten. Der Bürgermeister bestätigte, dass er „seit eineinhalb Jahren nichts von EWS gehört“ habe. „Es kommen keine Infos zum Projekt“, bemängelte Schönbett weiter. „Angesichts der Tatsache, dass EWS sich auch beim Projekt am Hochblauen beworben hat, wollten mein Kollege Peter Palme und ich wissen, wie es am Zeller Blauen weitergeht.“ Bekanntlich sollen auf dem Höhenzug des Zeller Blauen bis zu neun Windkraftanlagen errichtet werden.

Schönbett ließ durchblicken, dass er zum jetzigen Zeitpunkt nicht daran denke, aus dem Vertrag mit dem Energieversorger aus Schönau auszusteigen. Der Bürchauer hakte nach und fragte: „Stimmt es, dass Sie aus dem Vertrag mit EWS nach fünf Jahren ohne Regress aussteigen können?“

Es braucht einen Antrag

„Ja, das stimmt“, so der Bürgermeister, „wenn bis dahin keine Genehmigung vorliegt.“ Daraufhin wollte der Bürger wissen: „Wäre es nicht im Interesse aller, den Vertrag nach den fünf Jahren im Januar 2023 zu kündigen?“ Hierauf Schönbett: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt denkt die Gemeinde nicht darüber nach.“ Das Thema werde beizeiten auf die Tagesordnung gesetzt. Auf Nachfrage präzisierte er, dass ein Gemeinderatsmitglied „einen Antrag stellen muss, damit das Thema im Gemeinderat behandelt wird.“ Mit seiner Meinung hielt Schönbett schon in der Bürgerfragestunde nicht hinterm Berg: „Das Thema Energie interessiert nicht nur Bürchau, sondern ganz Deutschland.“

Am Schluss der Ratssitzung ging er unter Punkt „Mitteilung der Verwaltung“ noch einmal auf sein Treffen mit EWS ein und berichtete, dass das Energieversorgungsunternehmen auch nach einer Beteiligung am Projekt Hochblauen interessiert sei, das Vorhaben am Zeller Blauen zu realisieren. Für Unverständnis habe allerdings die EWS-Information gesorgt, dass man „noch einmal bei Null anfangen“ wolle. Schönbett ließ keinen Zweifel: „Wenn sie jetzt noch einmal jeden Vogel zählen wollen, können sie niemals innerhalb der gegebenen Frist bauen.“ Einzig Gemeinderat Matthias Leisinger aus Wieslet nahm mit einem Wortbeitrag zur Thematik Stellung: Wenn die Landesregierung die Standards beim Genehmigungsverfahren senke, könnten die Windräder eventuell noch im zeitlichen Rahmen errichtet werden, spekulierte er. Gerd Schönbett schloss den Komplex mit einem persönlichen politischen Statement: „Windräder im Schwarzwald werden die Energieprobleme in Deutschland nicht lösen, aber sie können einen Beitrag zur Lösung leisten.“ Das Thema Windkraft liegt also quasi auf Wiedervorlage im Kleinen Wiesental."


https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.kleines-wiesental-windenergie-als-wiedervorlage.f5cfb417-d895-43d0-baf2-a09e77630d4d.html



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