20.02.2019
Oder: Wie sich EWS je nach Bedarf eigene Wahrheiten bastelt, die mit der Realität nur wenig oder nichts zu tun haben.
Der von den Bürgerinitiativen im Südschwarzwald gezeigte Film „End of Landschaft – Wie Deutschland sein Gesicht verliert“ brachte es noch einmal auf den Punkt: Die Windkraft dreht sich um (vermeintlich) hehre, hochmoralische Ziele, tatsächlich jedoch um Lippenbekenntnisse mit großen, wohlklingenden Worten. Worte des Missbrauchs, weit jenseits ihrer ursprünglichen Bedeutung. Mit geübter Routine wird dabei in den Mülleimer der eigentlich längst abgebrannten Nebelkerzen gegriffen. Frei nach Bedarf wird das noch einmal herausgekramt, mit dem man meint, seinem Publikum Tränen in die Augen zu treiben und die Durchsichtigkeit eigenen egoistischen, opportunistischen und gar nicht so moralischen Handelns zu vermeiden.
Da wird von Nachhaltigkeit oder von Energiewende schwadroniert. Einer „Energiewende“, die sich in zwanzig Jahren noch nicht einmal zu einer Stromwende gemausert hat. Bringen ihre mittlerweile über 30 000 Windräder doch noch nicht einmal 2 Prozent des in ganz Deutschland erforderlichen Primärenergiebedarfs auf ihre Spargelbeine. Alle anderslautenden Meldungen sind Fake-News, gelogen, gebogen und falsch. Die in letzter Zeit vielfach geäußerten 40 Prozent stimmen ebenso wenig, wie es angeblich möglich sei, eine zuverlässige Dauerversorgung mit der Windkraft herzustellen. Zu häufig sind die Netze in den vergangenen Monaten an Blackouts - Zusammenbrüchen - vorbeigeschrammt. Leider, so ist man versucht zu sagen. Denn offensichtlich sind es, wie üblich, erst Grenzsituationen, die notwendig sind, um Irrsinn deutlich zu machen.
Vorerst jedoch bedient man sich weiterhin all der Begriffe, die inflationär von dieser Klientel missbraucht werden. Wörter, die sich längst abgenutzt haben und damit die Ernsthaftigkeit ihrer ursprünglichen Bedeutung kaum noch sichtbar werden lassen: Verantwortung, Klimawandel, Energiewende, Bürger-Windpark, Umwelt, Ökologie, allen voran Leugner. Sie sind nur einige der immer wieder auftauchenden Begriffe, wenn es den selbsternannten Weltenrettern geeignet erscheint, diese als Moralkeulen herauszuholen, um alle Aufmüpfigen niederzumachen, die es wagen, sich mit eigener differenzierter Meinung in den Weg zu stellen. Wie heißt es so schön, der Mensch bleibt Mensch - Missionarshandeln, wie aus dem Bilderbuch. Hallelujah! Wenn´s nur dem eigenen Glorienschein und Geldbeutel nützt.
Das in der Branche der Windkraft-Profiteure, ihrer politischen Günstlinge und ihrer leider sehr weit gestreuten Anhängerschaft gebräuchliche Repertoire an Begriffen bedient sich großer Worte. Immer dann, wenn die Zeit drängt, denn die habe man ja nicht mehr, geht es doch ums Ganze. Mit Behauptungen, die Wissen und Wissenschaft mal eben durch Wunschdenken ersetzen und Hoffnungen wecken. Ideologische Luftschlösser, die sich nur durch physikalische Träumereien à la Hollywood umsetzen lassen.
Nachhaltige Wirkung im Sinne einer zukunftsfähigen, flächendeckenden Stromversorgung, mit all den vorgegebenen Attributen, wie zum Beispiel CO2-frei, klimaneutral oder umweltschonend, entfalten diese sich vielfach als Flickschustereien erweisenden Blütenträume nicht.
Keineswegs für die Umwelt, erst recht nicht fürs Erdenklima. Eher schon fürs Betriebsklima, denn der Rubel beim EEG-Graustromwaschen in Ökostrom rollt. Und dafür muss das Marketing immer wieder mit „schönen Netzen“ und betulichen Windrädern aufpoliert werden. Insbesondere für die, die fernab in den großen Städten wohnen und denen man wider besseres eigenes Wissen weis gemacht hat, dass sie den „Ökostrom“ aus dem Schwarzwald bekommen.
Dies allerdings ist nur die eine Seite des Geschäfts. Umweltzerstörung beim Bau und Betrieb mit bösen Folgen für Mensch und Tier ist die andere unsäglich schlimmere. Und die wird ignoriert und verschwiegen.
Denn worum geht es wirklich? Neben der oben erwähnten Öko-Schönfärberei, bei der aus tristem, bösem Kohle und Nukleargrau fröhlich leuchtendes Grün, aber eben aus Marketinggründen nur für die Verpackung (!) hervorgeht, geht es um die gesetzlich durch eine Super-Lobbyarbeit so wunderbar geregelten Einleitungsvergütungen. Und die bringen die Geldsäcke zum Hüpfen.
Damit nicht genug! Zusätzlich lässt sich mit nicht wenigen dieser unausgegorenen Blütenträume und vermeintlich, ach so tollen Ideen doch noch der eine oder andere öffentliche Fördertopf anzapfen. Und wenn man dann gut verlinkt ist in den einschlägigen Jubel-Netzwerken auf Gegenseitigkeit, dann springt dazu auch noch immer mal wieder der eine oder andere zum Teil hochdotierte „Umwelt-Preis“ heraus. Zum Aufpolieren eines Images, bei dem Schein und Sein zusammenhanglos nebeneinander stehen. Ökologia 2019 lässt grüßen.
Lässt man sich einmal die hehren und holden Worte jener Verbände und Stiftungen in ihren Leitbildern auf der Zunge zergehen, so weiß man, dass sie nichts gemein haben, zumindest nicht mit dem, was von EWS und ihrer Führungsebene gerade mit Blick auf deren Aktivitäten in Sachen Windkraftwerke-Errichtung im Wald und auf den Höhenzügen des Südschwarzwalds gebaut wurde und weiterhin in ungeheurem Ausmaß geplant wird. Nachzulesen auf der Website der Stiftung:
https://www.stiftung-oekologie-u-demokratie.de/w/leitbild/
Und so hat eine ganze Branche diesen institutionalisierten Selbstbetrug seit Anbeginn kontinuierlich gehegt und gepflegt. Mit Worten, die man nicht schöner formulieren könnte, die aber leider im krassen Widerspruch zur bitteren Realität stehen. Man bedient sich dabei der Umweltbehörden und Institutionen, deren eigentliches Wirken eben zum Erhalt oder der Verbesserung der Umwelt dienen sollte. So, wie man es dort, am Beispiel des Umweltbundesamtes auch liest:
„Eine intakte Umwelt fördert eine gesunde Entwicklung der Menschen und ist neben den sozialen und ökonomischen Einflüssen eine wichtige Voraussetzung für gute Lebensqualität.“
Tatsächlich gehen diese Behörden und staatlich geförderten Vereinigungen Hand in Hand mit den Abschöpfern des Erneuerbare Energien Gesetzes ( EEG). Was für eine Heuchelei, schlimmer: Was für eine Entwürdigung der Demokratie!
Dass eine jahrelange Verzerrung und Verdrehung, wie wir sie erleben, mittlerweile zu Wahrnehmungsverlusten im Hause EWS geführt zu haben scheint, ist verständlich. Gefährlich für alle, die von einem derartigen Treiben berührt und belästigt werden, ist es allemal. Umso mehr, wenn man auf Seiten der selbsternannten Welten- und „Hambi“-Retter die objektiv messbare Realität nicht mehr erfassen kann oder will. Wie sehr die seit Gründung betriebene Graustromwäsche in Ökostrom in Schönau bereits im Stile eines Brainwash die Realität ausspart, lässt sich an den in jüngerer Zeit in der Öffentlichkeit erfolgten Verlautbarungen aus dem Kreis der Sladek-Familie ablesen.
Wenn Mutter Ursula als „Ökologia 2019“ davon schwadroniert, dass „wir die Verantwortung nicht wegschieben können“, dann hat sie vom Grundsatz her recht. Nur leider spricht sie nicht von ihrer eigenen Verantwortung, für ihr zerstörerisches Tun und Handeln bei Mensch und Natur.
Sohn Alexander, dem der technische Spreizschritt im XXL-Format gelungen zu sein scheint, träumt derweil launig in einem Zeitungsinterview davon, dass – und jetzt , bitte, ganz genau lesen – die Energiewende bereits geschafft ist und auch „die so oft bemühte Grundlastfähigkeit mittlerweile nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium sei“. Weitere Zitate für den durchschlagenden Lacherfolg derartiger Äußerungen verbieten sich aus purer Besorgnis um den Leser. Das Risiko, dass diesem der Atem stockt bei solch unbekümmerter Daherplapperei wäre zu groß.
Es ist dieses Wunschdenken in und aus einer Welt des Anscheins, die wohl nur durch geschäftlichen Erfolg beim Grünwaschen von Graustrom entstanden sein kann. Eine Welt, die offensichtlich bei EWS existiert und die die Wirklichkeit schlichtweg ignoriert und ausklammert und in der man sich und seine vermeintlichen Großtaten so gerne darstellt. Entlarvend demaskiert in einem Beitrag der Stuttgarter Zeitung, der ebenso im Schwarzwälder Boten und dem Markgräfler Tagblatt vom 30. Januar 2019 erschien und das reale Geschäft bei EWS und Co. klipp und klar aufgezeigt:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gruenstromtarife-wie-oeko-ist-oekostrom.86ee0b6e-f442-4fc2-9a8a-8e2d37bdbf33.html
Wie weit Anspruch und Wirklichkeit, Ehrlichkeit und gutes Erinnerungsvermögen auseinanderliegen können, erleben wir ein ums andere Mal beim Thema Windkraft. Wir zitieren aus den Dokumenten zu den Gruppendiskussionen zur Windkraft auf dem Rohrenkopf in Gersbach vom Frühjahr 2015. Damals hörte sich das bei EWS u.a. noch so an:
„Im Gegensatz zum übrig gebliebenen Windrad in Fröhnd, das wir aus Schönau jeden Tag sehen - das dreht sich nicht sonderlich häufig. Wir wollen als EWS die Energiewende und wir wollen Windräder, die sich drehen. Wir haben als EWS auch auf Zeller Gemarkung, beim Zeller Blauen gemessen. Dort waren die Mess-Ergebnisse deutlich schlechter. Auf Basis dieser Ergebnisse erachten wir es dort nicht für sinnvoll einen Windpark zu errichten. Wir waren selbst überrascht, wie unterschiedlich die Windgeschwindigkeit im Schwarzwald tatsächlich ist.“
Zur nahezu selben Zeit jedoch, trieb man bereits die Verhandlungen gemeinsam mit den Bürgermeistern der Gemeinden Kleines Wiesental und Zell ohne Teilnahme der Bürger dieser Gemeinden voran, um die eigenen im Jahr 2014 in der Badischen Zeitung und dem Markgräfler Tagblatt am 24. Juni lauthals publizierten Äußerungen zum Abbruch der Planungen auf dem Höhenzug des Zeller Blauen selbst als leeres Geschwätz zu entlarven. Wie sagte noch der Bürgermeister der Gemeinde Kleines Wiesental? Ganz einfach: „Man wollte doch die Pferde nicht scheu machen!“
Schall und Rauch, oder besser: Was schert mich mein dummes Geschwätz von gestern! Bisher ging diese Devise im Hause EWS offensichtlich sehr gut auf. Wenn allerdings erst einmal der Rauch der Nebelkerzen abgezogen ist, ist leicht zu erkennen, was die vielen Worthülsen vom selbst vergoldeten Sockel, finanziert mit zweifelhafter Graustromwäsche durch jeden Stromzahler, übriggelassen haben.
Eine allerdings scheint auf dem Boden der Realität angekommen und der Vernunft nähergekommen zu sein: Wie die EnBW bereits am 5. Februar dieses Jahres verlauten ließen, ist das Thema (Windkraft) „regional abgehakt“.
Zum besseren Verständnis dazu und einer nicht zu verwischenden Realität, im Folgenden die Übersicht über die Leistungen und Effizienz der Schwachwindanlagen, d.h. aller im Jahr 2018 ans Netz gegangenen WEA in BW (Vestas und ENERCON-Anlagen). 60 Prozent der Referenzleistung gelten als das unterste Minimum für wirtschaftliche Effizienz (mit EEG!). Dieser Wert wird nur einmal knapp erreicht. Und der Top-Wert, auch noch in den Sechzigern, steht wo? In der Nähe von Wolfsburg, und das liegt bekanntlich nicht in Baden-Württemberg, sondern in Niedersachsen. …. . Noch irgendwelche Fragen??
Tabelle: Effizienz der Neu-Anlagen BW 2018
Bei EWS allerdings sollen, der Vernunft zum Trotz, Mensch und Natur mit allen sich daraus entwickelnden Folgen und Schäden weiterhin großflächig sprichwörtlich unter die Räder kommen. Ohne Rücksicht auf demokratische Grundrechte, Gesundheit und Wohlbefinden der betroffenen BürgerInnen ganzer Ortschaften.
Geht es doch ums Ganze! Ums Geld! Aller Stromzahler, denn die müssen per EEG-Lobby-Gesetz den Irrsinn mit den weitaus höchsten Strompreisen in Europa bezahlen!
Verantwortung, von der da eine Frau Sladek spricht, klingt da wie Hohn.
Admin - 11:34:05 @ Neuigkeit