08.03.2018
Zur Ortschaftsratssitzung in Endenburg am 7. März 2018
Und weiter ging es beim grausigen Spiel von Gemeindeverwaltungen und den Profiteuren des fehlgeleiteten Erneuerbare Energiengesetzes (EEG): Die Planung zur Umwandlung des Schwarzwaldes in eine Industrielandschaft, durchsetzt mit lärmenden, gesundheitsschädlichen Windkraftwerken, die auch der verbliebenen Natur den Garaus machen werden.
Eigentlich nichts Ungewöhnliches, so eine Ortschaftsratssitzung zu Beginn des Jahres. Auch wenn die Ortsvorsteherin zum Umtrunk am Ende der Sitzung eingeladen hatte - der eigentliche Grund für die erhöhte Aufmerksamkeit der Bevölkerung lag, wie sich zeigte, jedoch am Punkt 3 der an diesem Abend behandelten Themen: Sachstand Windkraft - Windpark Wasen / Hohe Stückbäume.
Hierzu erteilte die Ortsvorsteherin einem Vertreter der Windkraft Schonach das Wort zum Stand des Planungsvorhabens Wasen, Hohe Stückbäume mit dort zu errichtenden sieben Windkraftanlagen, die dieses Projektierungsbüro für Betreiberfirmen, allen voran EWS, BEGS, Bürgerwindrad Blauen erstellen soll.
Wer es schon einmal miterleben durfte, dem wird auch in Endenburg das geschulte, sehr sympathische Auftreten der Schonacher aufgefallen sein. In gewohnter sanfter, vermeintlich offener Weise wird der Bevölkerung angeboten, individuelle optische und akustische „Gutachten“ zu erstellen, bei denen der von den WKA ausgehende Lärm und die rhythmischen Schlagschatten erfasst werden. Fotomontagen vom eigenen Haus werden dann auch noch – kostenfrei – für die Besitzer/Innen angeboten.
Was für ein Service. Nicht jedoch geschildert und verdeutlicht wurde der eigentliche Sachverhalt, bei dem in massiver und brutaler Weise in die Natur eingegriffen wird und den Einwohnern lärmende, gesundheitsschädliche Industrieanlagen unmittelbar vor die Haustür gestellt werden. Und, dass dabei der Schwarzwald immer weiter zu einer unter die Räder gekommenen Industrielandschaft verkommt.
Die erhoffte und zur Aufklärung der Bevölkerung und der Ortschaftsratsmitglieder dringend erforderliche Diskussion jedoch blieb nicht nur aus, sie wurde durch die Ortsvorsteherin unterbunden. Und so lief es dann wie gewohnt beim Thema Windkraft, nach dem Motto: „Es kann uns (den Gemeindevertretern) keiner etwas nachsagen! wir hatten´s ja in der öffentlichen Sitzung, aber verstanden hat´s auch keiner so richtig“.
Hier wurde wieder einmal die Einbeziehung der Bevölkerung zur Aufklärung und das erst damit mögliche Verstehen einer weitreichenden Entscheidung mit einer einseitigen Interessen gebundenen Information durch private Profiteure verwechselt. Die Reaktionen im Ortschaftsrat glichen mehr einem Hinnehmen. Denn es ist falsch, dass „man“ - nämlich die Bürger/innen - die Auswirkungen jeder neuen und zudem völlig unzureichenden Technik hinzunehmen hat.
Noch ist Zeit in Steinen und Endenburg, den eingeschlagenen Weg zu überdenken. Dafür ist, das beweisen die Reaktionen im Ortschaftsrat, ein erhebliches Mehr an Wissen über die (vermeintlich positiven) Wirkungen und (u.a. negativen gesundheitlichen) Auswirkungen von Windkraftanlagen für Mensch und Natur notwendig. Dies sollte nicht nur den Einwohnern, sondern vor allem auch den Verantwortlichen der Gemeinde bewusst sein.
Admin - 13:51:59 @ Information