Südschwarzwald  Vernunftkraft
Mit Energie dabei - Für Mensch, Heimat und Natur

Herzlich willkommen auf der Webseite der Bürgerinitiative SchwarzwaldGegenwind!


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Präsentation von Klaus Hellmuth Richardt vom 21.04.2022 in Neuenweg



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Windkraft-MBlackout-SWG23042022.pdf (3.44MB)
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31.12.2018

Ein Rückblick mit dem Blick nach vorn zur Jahreswende

Liebe Mitstreiter_innen, liebe Freunde_innen des Südschwarzwalds,

ein Jahr seit unserer Gründung ist vergangen und mit der Jahreswende in das Kalenderjahr 2019 ziehen wir eine erste Bilanz zu dem, was uns zusammengebracht hat.

Nicht erst seit dem Beginn des vergangenen Jahres ist im Südschwarzwald sichtbar geworden, dass mit einer weitreichenden Zerstörung auf den Höhenzügen der gesamten Region nicht nur das gewohnte traditionelle Landschaftsbild beschädigt wird.

Viel mehr als dies werden Heimat und Lebensgefühl begleitet vom Gefühl der Ohnmacht  von profitorientierten harmlos klingenden Investoren wie beiläufig an den Rand gestellt. Vorrangig vorangetrieben von privatwirtschaftlichen Unternehmen wie EWS unter dem Deckmantel einer angeblichen Klimarettung. Jedoch, ohne jeglichen Nachweis hierzu, denn tatsächlich hat dieses Unternehmen bislang im wesentlichen Geld durch Graustromwäsche mit dem von ihm angebotenen „Öko-Strom“ erwirtschaftet. Befähigt durch ein mehr als zweifelhaftes Gesetz namens EEG  - Erneuerbares Energien Gesetz- , das es seinen „Followern“(nämlich denen, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben und es in aller Konsequenz umsetzen) erlaubt, mit übersteigerten, europaweit mit Abstand höchsten Strompreisen tief in die Taschen der Stromkunden zu greifen.

Mit einem Lobbyismus, der seinesgleichen sucht, mit Angst- und Schreckensszenarien einer ganzen Industrie, die sich um das Thema Klimarettung und (angebliche!) Energiewende zusammengerottet hat und die sich in Goldrauschstimmung das große Geld verspricht. Und, wie es zur Zeit (noch) aussieht, auch auf Kosten derer, die sie schröpfen dürfen - hierbei handelt es sich um alle Stromkunden - es wohl auch bekommen wird.

Helfen tun ihnen in diesem konzertierten Vorgehen selbstinszenierte Verbände, sogenannte Institute mit wohlklingenden wissenschaftlich scheinenden Namen oder von den Profiteuren finanzierte, vermeintlich unabhängige Vereine, die vorgeben, sich nur für die Energiewende einzusetzen, tatsächlich aber als Sprachrohr ihrer Einflüsterer auftreten. So wie zum Beispiel ein Verein namens FUSS, der “zufällig”  die geschäftlichen Ziele von EWS proklamiert. Leider werden auch jene zu Handlangern, die gutmeinend den eigentlichen Kern dieses Handelns, dem  offen wie versteckt eine angebliche Weltenrettung zugedichtet wird, noch nicht erkannt haben:  Bürger_innen, Politiker_innen sowie eine Verwaltung, die sich nur allzu häufig in Abhängigkeit zur politischen Macht wähnt, anstatt eigenständig und politisch neutral ausschließlich nach Gesetzeslage zu handeln und zu urteilen. So, wie eine Justiz, die den politischen Zeitgeist wohl abzuwägen imstande ist, dabei jedoch die obersten rechtlichen Grundsätze unserer Verfassung, die wir Grundgesetz nennen, nicht immer im Blick hat, obwohl sie genau diese nie aus den Augen verlieren sollte, besser: darf.

Vielfach hat sich in den Dialogen der vergangenen zwölf Monate zum Thema Energieversorgung, und hierbei insbesondere zur Windkraft, das Wort Umwelt und Umweltschutz auf Seiten derer eingeschlichen, die meinen, mit diesem Zauberwort ihr politisches Geschäft rechtfertigen zu können. Schlimmer noch, die politischen Helfer haben es denjenigen in den Mund geschoben, die mit ebensolcher Argumentation und Wortwahl auf populistische Art und Weise, ihre plumpe Geschäftemacherei hinter diesen Begriffen kaschieren wollen. Und - ganz nebenbei -  dabei vergessen, wenn es zum Beispiel um gesundheitssichernde Abstände zu Windkraftwerken geht, dass zum Umweltschutz auch der Schutz des Menschen gehört.

Eine Unverzichtbarkeit, die nicht mit der von der EWS-Führungsriege so gerne gebrauchten Floskel, dass jeder sein Opfer zur Energiewende beizutragen habe, missbraucht werden  d a r f!

Um es damit noch einmal deutlich zum Ausdruck zu bringen, so, wie wir es auch in den Diskussionen des vergangenen Jahres ein ums andere Mal getan haben: Der Umweltschutz inklusive  a l l e r  Menschen steht neben vielen anderen Aspekten zur sicheren Energieversorgung im Vordergrund unseres Handelns. Die Bezugnahme darauf von denjenigen, die weder eine sichere Stromversorgung, geschweige denn eine geordnete Energieversorgung bewirken können, ist blanker Populismus. Sie ist darüber hinaus moralisch verwerflich, da sie den Menschen anmaßend vorgaukelt, ihre jeweilige Umwelt erhalten und sogar retten zu können oder zu wollen. Wissend, dass sie genau diese Umwelt mit ihrem Handeln zerstören.

Wir haben auf unserer Wegstrecke seit unserem Widerstand gegen die Zerstörung des Südschwarzwalds im Namen der Rettung der Erde vieles erlebt und davon mit einigem auch gerechnet.

Ohne jeden Zweifel haben Unkenntnis und Unwissenheit zu Fehleinschätzungen und falschen Wegrichtungen in den vergangenen Jahren geführt, als es bei mittelbar und unmittelbar Beteiligten um Positionen und Entscheidungen zur Windkraft ging. So gesehen, wird es für den einen oder anderen kein leichter Weg gewesen sein, sich eine begründete „neue“ Meinung zu bilden. Allein daher ist ein Verharren auf Positionen erklärbar und menschlich verständlich.

Schwerer nachvollziehbar ist eine solche Verhaltensweise, wenn bereits nur ein geringes Physikverständnis oder gar nur offene Augen ausreichen, um die Unhaltbarkeit von Behauptungen und Thesen seitens der finanziell und wirtschaftlich Interessierten, wie EWS/ENERCON zu entlarven.  So zum Beispiel die jüngsten, völlig neben der Wahrheit und der Realität liegenden Äußerungen des EWS-Vorstands Alexander Sladek in einem Zeitungsinterview.

Dennoch, auch ein solches Vorgehen war und ist zu erwarten gewesen. Die finanziellen Profiteure werden sich weiterhin mit nicht nur fragwürdigen, sondern wie bereits in der Vergangenheit geschehen, sachlich falschen Behauptungen inszenieren und dabei versuchen, sich mit Federn zu schmücken, die Ihnen bei genauerem Hinsehen nicht zustehen.

So geschehen auch beim EWS-Facebook-Aufruf zur Demo in Hambach, bei der offensichtlich der Grundsatz über Bord geworfen wurde, dass man aus dem eigenen Glashaus besser nicht mit Steinen werfen sollte. Aber was sind schon ein paar Schwarzwald-Höhenzüge gegen einen „Hambi“, wenn es doch offensichtlich eigentlich um eine gezielte Marketingmaßnahme zur Kundengewinnung in ganz Deutschland ging. Die Verlautbarungen von EWS zu den (angeblich) steigenden Kundenzahlen während der Hambach-Inszenierung sprechen eine deutliche Sprache, bei der jede_r  die eigentliche Absicht verstehen kann. Geld und Geschäft mit plumper Bauernfängerei  und falschen Werbebildern anstatt ehrlichem nachweisbarem Umwelt- und Menschenschutz wenige Kilometer von der eigenen Haustür entfernt.

Dies nur einmal für den Hinterkopf und zum besseren Verständnis all derjenigen, die uns nach dieser Aktion nach Alternativen angesprochen haben: Auch in der Energie- und Strombranche gibt es noch den einen oder anderen seriösen Anbieter, der mit sachbezogener Kundenansprache statt mit durchsichtigem Opportunismus seine Klientel informiert und bewirbt.

Weniger  haben wir vor Beginn unserer Arbeit mit starrer Uneinsichtigkeit gerechnet. Vielleicht waren wir dabei ein wenig naiv, vielleicht haben wir dabei aber auch nur vergessen, dass es bei einigen um gleichlaufende Interessen ging oder wir hatten die Devise nicht bedacht  „Wes Brot ich ess`, des Lied ich sing“. Dass sich daraus Zwietracht, Spaltung, bis hin zu physischer Gewalt entwickelten, damit haben wir nicht gerechnet.

Dass dabei zeitweilig aufgestellte Protest-Plakate, die als störend empfunden werden, höher wiegen als die brutale Umwandlung einer mehr als 6 Kilometer weiten naturnahen Landschaft in einen Industriepark auf fünfunddreißig Jahre in unmittelbarer Nähe der Einwohner, mit all seinen Auswirkungen auf Mensch und Natur, dies leuchtet auch nach wiederholter Abwägung aller Argumente nicht ein. Mit der mutwilligen und dreist angekündigten Zerstörung dieser Plakate und darüber hinaus gehenden Aktionen haben wir keineswegs gerechnet. Aber auch gegen dieses demokratische Unverständnis werden wir uns zur Wehr zu setzen wissen.

Ebenso wenig einleuchtend, dafür aber umso mehr mit zweierlei Maß messend, erscheint die Argumentation eines Gemeinderatsmitglieds aus dem Kleinen Wiesental, das selbstdarstellendes, eigenes vergangenes Greenpeace-Aktivistentum in schutzbedürftiger Südsee und kanadischem Regenwald hervorhebt, nur eben die Schwarzwald-Höhen nicht als schutzwürdig erachtet. Man könne den Südschwarzwald nicht unter eine Glocke legen, so das weniger schlüssige, entlarvende und armselige Argument.  Wie gut, dass diesem Gemeinderatsmitglied keine politische Funktion in den beiden oben von ihm genannten Gebieten anvertraut war.

Wie weit unterschiedliche Meinungen zu teilweise Spaltungen in den Beziehungen einiger, zum Glück nur weniger, geführt haben, mussten wir auch erleben. Im gleichen Augenblick wurden wir mit Denunziationen und hinterhältigen Verunglimpfungen aktiver Mitstreiter konfrontiert. Verhaltensweisen, die es im Einzelfall noch zu klären gilt, die zumindest einen Dialog erforderlich machen, so, wie es der unvollendete „Runde Tisch“ mit offenen Gesprächen tun sollte.

Aufgerufen und eingeleitet zu diesem vom Grundsatz her wünschenswerten Vorgehen zwischen Befürwortern  und Gegnern der Windkraft auf dem Höhenzug des Zeller Blauen, hatte dankenswerter Weise der ehemalige Sallnecker Bürgermeister Dieter Vollmer. Ihm ist es dabei auch zu verdanken, dass die Erinnerung an demokratische Gepflogenheiten des Miteinander-Umgehens und vor allem des Miteinander-Sprechens wieder geweckt wurden und dabei eben jene Defizite sichtbar werden, die einen Konsens bislang verhinderten. Die auch deutlich machen, dass weder ein emotional, noch sachlich begründeter Widerspruch zu zweifelhaften Vorgehensweisen unter der Beeinflussung einer ebenso zweifelhaften Argumentation eines Anwalts eine Verfehlung eines Tones darstellt.

Wir hoffen, ohne eine zu große Erwartung auf schnelle Ergebnisse zu haben, dass ein solcher Dialog zu einem besseren gegenseitigen Verständnis führen und letztendlich starres Verharren auf nachweisbar fehlerhaften Sichtweisen lockern und beenden wird.

Wir sind zudem bei  unserem Engagement in vielerlei  Hinsicht auch anderem Erfreulichen begegnet in diesen zum Teil sehr bewegten vergangenen zwölf Monaten. Das von den Befürwortern so gern gebrauchte Wort der „Handvoll Windkraftgegner“ hat sich längst als „Pfeifen im Wald“ erwiesen. Die erfreulich zunehmende erhebliche Zahl von Gegnern und Skeptikern der Windkraft, die nur sehr kurzfristig angekündigten Veranstaltungen mit jeweils einigen Hundert Besuchern beweisen, dass die Einbeziehung und Information der Menschen in einer Demokratie der richtige Weg des Miteinanders von einer  f ü r  die Bürger_innen  installierten Verwaltung ist.

Und deswegen auch an dieser Stelle noch einmal dies: Gemeinderäte und Bürgermeister sollten sich darauf besinnen, dass sie zum Wohle  a l l e r  gewählt wurden und dabei nach bestem verfügbarem Wissen und Gewissen und nicht nach ideologischem Wunschdenken wirken oder den direkten Dialog mit den Bürger_innen nicht als Anmaßung sehen.

Wir wissen um die Herausforderungen des jetzt folgenden Jahres, in dem bald auch die Genehmigungsanträge durch EWS beim Landratsamt Lörrach zu erwarten sind. Wir haben uns vorbereitet und wir werden sicherlich noch die eine oder andere weniger erwartete Überraschung erleben. Wir danken allen unseren Mitstreiter_innen und Unterstützer_innen für ihren Einsatz und Zuwendungen, ohne die ein Erfolg einer solchen Mission zum Schutz von Heimat und Schwarzwald nicht möglich wäre.

Ihnen und Euch allen wünschen wir ein gutes Neues Jahr!

Admin - 12:00:32 @ Neuigkeit