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17.05.2019

Leserbriefe BZ: Himmlische Orte in Höllenplätze verwandelt & Energiewende kontra Artenschutz

https://www.badische-zeitung.de/kleines-wiesental/leserbriefe-xnuzjdcqx

Am Zeller Blauen und seinem Höhenrücken zum Belchen und auch auf dem Schlöttleberg Richtung Gleichen und Hochblauen gibt es zahlreiche alte sternförmige Schanzanlagen, über 80 Grenzsteine, ein Denkmal gegen Morde der Nazis, zahlreiche Keltengräber, Menhire aus der Megalithzeit, Wackel- und Schalensteine, schöner Wald, Ruhe, wunderbare Ausblicke, Pflanzen und Tiere, um nur einiges zu nennen. Das alles soll durch die EWS "Stromrebellen" zerstört werden. Man kann den Teufel (Atomkraftwerke) nicht mit dem Beelzebub (Monsterwindräder) austreiben! Hier will man "Himmlische Orte" in Höllenplätze verwandeln, wie bereits am Rohren- und Glaserkopf bei Gersbach geschehen.

Es gibt inzwischen viele Gründe, gegen Windkraft zu sein. Sie zerstört Mensch und Natur. Wer heute behauptet, Infraschall sei nicht schädlich, der ignoriert alle Ärzte, die das wissenschaftlich nachgewiesen haben. Das Gleiche hat man uns damals auch zur Atomkraft erklärt, wie "unschädlich" diese sei. Außerdem gibt es im Bereich "Solar" genügend alternative Energieformen, um die Energiefrage in Griff zu bekommen. Leider will man diese Wissenschaftler nicht zu Worte kommen lassen. Auch die EWS war einmal auf einem ganz anderen Weg.

Pseudoveranstaltungen, wie kürzlich in der Sennhütte, wo sich Bürgermeister Schönbett mit EWS-Geschäftsführer Alexander Sladek für Windkraft präsentierte, wollen die Tatsachen der absoluten Landschaftszerstörung schön reden. EWS, Bürgermeister und Gemeinderäte arbeiten gerade mit Volldampf an der düsteren Vision, die vor 200 Jahre der Dichter Johann Peter Hebel in seinem Gedicht "Vergänglichkeit" zum Ausdruck brachte: "Der Belche stoht verchohlt (Waldbrand durch Windräder), der (Zeller) Blauen au, äs wie zwee alti Thürn, und zwische drinn isch alles use brennt, bis tief in Boden abe. D’Wiese het ke Wasser meh, ’s isch alles öd und schwarz, und todtestill, so wit me luegt."


Wann fangen unsere gewählten Vertreter des Volkes an, uns und unsere Lebenswelt wirklich zu schützen? Fazit: Es geht darum, die Liebe zur Schöpfung wieder zu entdecken. Doch die, die das bräuchten, sind und fühlen nicht, was sie anrichten!? Die Summe der Störfaktoren, wie G5, Infraschall, Handystrahlung, Luftverschmutzung, Feinstaub, Plastik und Aluminium, wird uns zerstören. Gebiete wie der Zeller Blauen sind Immunzellen von Mutter Erde und sind deshalb schützenswert! Roland Kroell, Laufenburg

Energiewende kontra Artenschutz
Zum selben Thema ein weiterer Brief:
Bei der Infoveranstaltung in Schwand prognostizierte Alexander Sladek ein zukünftiges Horror-Szenario, z. B. den Untergang der Niederlande und des norddeutschen Küstenlandes. Nach seiner Argumentation kann dies nur verhindert werden, wenn auch am Zeller Blauen riesige Wind-Industrieanlagen gebaut werden. Er und seine Mitstreiter wollen dafür eine intakte Naturlandschaft zerstören, hektarweise CO2-bindende Bäume fällen und Waldflächen für Zufahrtswege und Bauplätze verdichten. Dass ein Klimawandel im Gange ist, kann niemand verleugnen, aber dieser Tage wurde berichtet, dass uns sehr kurzfristig durch Artensterben eine viel akutere Gefahr bevorsteht. Der Welt-Biodiversitätsrat (IPBES) warnte in seinem jüngsten Report davor, die Menschheit lasse in rasendem Tempo die Natur von der Erde verschwinden.

Die Folgen des akuten Artensterbens werden wir sehr kurzfristig zu spüren bekommen, die gravierenden Folgen des Klimawandels unsere Kinder und Enkel. Beides muss im Einklang zueinander angegangen werden. Logisch gedacht, sollte man also einer eventuellen Gefahr, die in weiterer Zukunft liegt, nicht mit Lösungen begegnen, die unwiederbringliche Schäden für das Hier und Jetzt auslösen. Wenn schon jetzt die Wasserversorgung z. B. im Zeller Bergland nicht mehr gesichert ist, wie wird sie sich verändern, wenn hektarweise Waldboden durch den Bau von WKAs versiegelt wird?

Dass Herr Komenda von den EWS eine bundeseinheitliche Abstandsregelung von 1000 Meter zu Wohnbebauungen als willkürlich bezeichnet, ist schon absurd. Willkürlich ist die Regelung, nach der WKAs bis auf 480 Meter an einzelne Gebäude und 700 Meter an Wohnsiedlungen heran gebaut werden können, egal wie hoch die Anlagen werden. Übereinstimmend sagte Sladek und Roman Gayer vom Energiedienst Rheinfelden bei einer Infoveranstaltung in Steinen zum Thema Power to Gas, dass zu einer optimalen Lastanpassung der erneuerbaren Energien an den Verbrauch in Deutschland, ein Verhältnis von Solarstrom und Windenergie errichtet werden sollte. Momentan haben wir schon viel mehr WKA-Einspeiseleistung als aus PV-Anlagen. Also müssten erst einmal neue PV-Anlagen errichtet werden. Durch die Gesetzgebung ist es aber viel lukrativer, WKAs in ökologisch wertvolle Gebiete zu bauen. Da sind wir wieder an dem Punkt, wo Gewinnoptimierung bei Betreibern und Landverpächtern vor ökologischem Nutzen kommt.
Harald Senn, Kleines Wiesental



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